top of page

Klassisches vs. agiles Projektmanagement

  • Autorenbild: Christina Schwierz
    Christina Schwierz
  • 13. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Okt.

In der Welt des Projektmanagements dominieren heute zwei Philosophien: das klassische (plan-getriebene) Vorgehen und das agile (iterative) Management – allen voran das Framework Scrum. Die Wahl der richtigen Projektmanagement-Methode entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg.

Doch wo liegen die fundamentalen Unterschiede, und wann sollten Sie auf die detaillierte Planung des klassischen Ansatzes setzen, und wann auf die Flexibilität von agilem Projektmanagement?


Kriterium

Klassisches Projektmanagement (z.B. Wasserfall)

Agiles Projektmanagement (z.B. Scrum)

Grundprinzip

Plan-getrieben: Umfassende Planung am Anfang; der Plan ist heilig.

Wert-getrieben: Kontinuierliche Anpassung an neue Erkenntnisse; der Plan ist flexibel.

Fokus

Umfang und Budget sind meist fix; der Termin ist flexibler.

Zeit und Ressourcen (Sprints) sind fix; der Umfang ist flexibel.

Arbeitsweise

Sequenziell/Linear: Eine Phase beginnt erst, wenn die vorherige komplett abgeschlossen ist (z.B. erst Analyse, dann Design, dann Implementierung).

Iterativ/Inkrementell: Arbeit in kurzen, festen Zyklen (Sprints), in denen alle Phasen (Planung, Entwicklung, Test) enthalten sind.

Kundenbeteiligung

Gering, meist nur zu Beginn (Anforderungsdefinition) und am Ende (Abnahme).

Hoch und kontinuierlich (z.B. in Sprint Reviews).

ree
  1. Wann ist Klassisch sinnvoll?


Der klassische Ansatz eignet sich hervorragend für Projekte, in denen Klarheit und Stabilität herrschen:

  • Klare, unveränderliche Anforderungen: Wenn das Endprodukt oder Ergebnis von Anfang an präzise definiert werden kann (z.B. Bau eines Standard-Wohnhauses, Implementierung einer klar spezifizierten Standardsoftware).

  • Geringe Komplexität / wenig Risiko: Bei Projekten mit bekannten Technologien und geringer Wahrscheinlichkeit unvorhergesehener Probleme.

  • Hohe Regulierungsanforderungen: Wenn umfangreiche Dokumentation und strenge Freigabeprozesse (Phasen-Gates) vorgeschrieben sind (z.B. in der Pharmaindustrie).


  1. Wann ist Agil sinnvoll?


Agil brilliert in Umgebungen mit hoher Unsicherheit und Komplexität:

  • Unklare/sich ändernde Anforderungen: Wenn das Endprodukt innovativ ist oder sich die Kundenwünsche im Laufe der Entwicklung wahrscheinlich ändern werden (typisch für Softwareentwicklung, Forschung & Entwicklung).

  • Wichtiges frühes Feedback: Wenn der Markt oder die Stakeholder schnell auf Prototypen reagieren sollen, um Fehlentwicklungen zu vermeiden.

  • Komplexe Problemlösung: Wenn das Team durch Selbstorganisation und kurze Lernzyklen (Retrospektiven) kontinuierlich den besten Lösungsweg finden muss.



Faustregel: Je komplexer und innovativer das Projekt ist (z.B. Entwicklung eines neuen AI-Tools), desto eher eignet sich Agil/Scrum. Je routinierter und klarer die Spezifikationen sind (z.B. Ersetzen eines E-Mail-Marketingtools), desto besser funktioniert Klassisch/Wasserfall.


Tipp: Viele Unternehmen nutzen heute Hybrides Projektmanagement, indem sie klassische und agile Elemente kombinieren – beispielsweise die Grobplanung der Phasen klassisch durchführen, die Umsetzung innerhalb der Phasen aber agil mit Sprints managen. Es geht nicht um "Entweder-oder", sondern um "Was passt am besten?".

Kommentare


bottom of page