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Strategien im Wandel – Warum Unternehmen heute anders denken müssen.

  • Autorenbild: Christina Schwierz
    Christina Schwierz
  • 18. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Sept.

Unternehmerisches Handeln bedeutet immer auch, sich Veränderungen zu stellen. In meiner Zeit als Gründerin und Geschäftsführerin einer GIN-Destillerie habe ich erlebt, wie schnell und vielschichtig sich Märkte und Rahmenbedingungen verändern können.


Während der Corona-Pandemie war ein grundlegender Wechsel der Vertriebswege erforderlich: vom klassischen Einzelhandel hin zum eigenen Onlineshop. Im Anschluss rückten Themen wie Suchmaschinenoptimierung und Social-Media-Marketing in den Mittelpunkt, um Sichtbarkeit und Reichweite zu sichern. Parallel dazu veränderte sich die Nachfrage – Gesundheitstrends führten zu einem wachsenden Interesse an alkoholfreien und alkoholreduzierten Produkten. Das erforderte neue Rezepturen, Produktionsverfahren und Vertriebsansätze.

Hinzu kamen regulatorische Anpassungen, die dazu führten, dass ein besonders erfolgreiches Produkt vollständig überarbeitet werden musste. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen – insbesondere die Konsumzurückhaltung nach Ausbruch des Ukrainekrieges – verschärften die Situation zusätzlich. Schließlich stellte sich die Frage, wie Künstliche Intelligenz sinnvoll im Betrieb eingesetzt werden kann, ohne die Grenzen ihrer Anwendung zu übersehen. All diese Marktveränderungen mussten parallel zum Tagesgeschäft gemanagt werden - eine Aufgabe, die zur Routine werden musste, denn die Strategien haben immer kürzere Lebenszyklen. Künstliche Intelligenz beschleunigt diesen Wandel erheblich.


Anforderungen an moderne Strategiearbeit

Wandel ist inzwischen die Regel. Erfolgreiche Strategiearbeit zeichnet sich deshalb durch Flexibilität und kontinuierliche Anpassung aus:

  • Maßnahmen werden häufiger überprüft und angepasst.

  • Beobachtungen und Erfahrungen aller Mitarbeitenden fließen systematisch ein.

  • Unternehmer entwickeln mehr Sensibilität für schwache Signale und relevante Trends.

Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die bewusste Entscheidung, welche Aktivitäten künftig nicht mehr verfolgt werden sollen. Dies schafft Klarheit und ermöglicht es, die verfügbaren Ressourcen auf die wirklich relevanten Themen zu konzentrieren.


Innovation als kontinuierlicher Prozess

Innovation darf nicht als singuläres Projekt verstanden werden, sondern muss als fortlaufender Prozess etabliert sein. Studien zeigen, dass ein Übermaß an Ressourcen in Innovationsprozessen sogar kontraproduktiv sein kann, weil dadurch Erwartungen und Strukturen zu schnell anwachsen. Wesentlich wirksamer sind kleine, gezielte Experimente, die sich auch für kleinere Unternehmen mit überschaubarem Budget realisieren lassen.


Erfolg durch Strategie – und durch Timing

Unternehmerischer Erfolg ist nie allein das Ergebnis einer Strategie. Manchmal sind äußere Umstände oder schlicht der richtige Zeitpunkt entscheidend. Umgekehrt kann selbst eine hervorragend ausgearbeitete Strategie wirkungslos bleiben, wenn sich das Umfeld abrupt verändert.

Daraus ergibt sich eine zentrale Grundregel: Eine gute Strategie reduziert Komplexität und Unsicherheit, ist nachvollziehbar und bündelt die Kräfte des Unternehmens auf die wesentlichen Herausforderungen. Sie ist kein starres Konstrukt, sondern ein dynamisches Instrument, das Orientierung gibt und zugleich Anpassungen ermöglicht.

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